Rückblicke

Herstwanderung Vogelsberg Vulkanring

... ohne Hund ...

Herbstwanderung – Vulkanring Vogelsberg – 18. bis 25.9.2016

Am 18. September starten 16 Menschen (kein Hund) mit 5 Privat-PKWs ins 100 km entfernte Rainrod zum Landgasthof Kupferschmiede.
Wir beginnen die Wanderung mit einem „Spaziergang“ über die Staumauer entlang des Niddastausees nach Schotten zum Sonntagskaffee ins Café „Zeitlos“ und zurück.
Das war schon mal ganz schön.
Die „Eschenrod-Stauseetour“ am Montag überrascht mit dem was sie alles zu bieten hat. Es begegnen uns 100-jährige Mammutbäume, wunderbare Wälder, Wiesen, Ausblicke.
Bei der „Gipfeltour“ am Dienstag ist klar: Der Vogelsberg ist ein Knaller! Wir starten vom („turmgekrönten“) Hoherodskopf auf 764 m zu einer traumhaft schönen Wanderung auf meist naturbelassenen Wegen und schönen Pfaden über artenreiche Bergwiesen und durch abwechslungsreiche Waldgebiete mit herrlichen Blicken bis zur Frankfurter Skyline. Die Basaltkuppe des Bilstein bezwingen wir zwischendurch auch noch. So viel traumhaft schöne Landschaft hatten wir hier nicht vermutet.
An beiden Tagen wurden wir von NaturführerInnen begleitet (montags von Karin mit Hund Amsel und dienstags von Richard Golle ohne Hund), die uns Geologie, Flora, Fauna des Vulkangebirges nahe brachten.
Wir lernten, dass Spitz- und Breitwegerich gegen jede Art von Stichen und Juckreiz eingesetzt werden können. Ich probierte das erfolgreich aus, nachdem ich mir beim Versuch, den überaus gesunden Brennnesselsamen zu essen, die Finger verbrannt hatte. Es funktioniert!
Wir wissen jetzt, dass eine Jule ein Ausguck für Greifvögel ist. Sie können von da die Mäuse besser sehen.
Der Naturführer am Dienstag überzeugte mit ungeheuren Kenntnissen über alles, was im Vogelsberg wächst und sich bewegt.
Dieser schöne Tag endete mit der Feier einer Perlenhochzeit eines mit wandernden Paares – ohne Trauschein zwar; aber das tat der Feier keinen Abbruch.
Am Mittwochmorgen fuhren wir mit einem eigens für uns georderten Bus nach Laubach. Der freundliche Busfahrer wusste vieles zu berichten von verunglückten Motorradfahrern, von für Motorräder ungeeigneten Blitzern, von ärztlicher Versorgung auf dem Land, Frequentierung des öffentlichen Schwimmbads in Schotten …..
Unsere Wanderung führte von Laubach zurück nach Rainrod durch Buchenwälder und breite Bachtäler; heute mit viel Sonnenschein und Mittagsrast auf einer Wiese mit Blick zum Dörfchen Stornfels und/oder Mittagsschlaf.
Die Beschaffenheit des letzten Wegabschnittes war so gestaltet, dass ich überzeugt war, demnächst ein künstliches Hüftgelenk zu benötigen.
Übrigens war das die 1. Etappe des sich aus 6 Etappen zusammensetzenden Vulkanrings. Er ist 115 km lang und verbindet die Höhepunkte rund um den Hohen Vogelsberg. An den ersten beiden Tagen waren wir auf sog. Extratouren unterwegs. Das sind zertifizierte Touren für jeweils einen Tag und wurden im Nachhinein von uns aufgrund der Wegführung und –qualität als deutlich empfehlenswerter empfunden. Wie gesagt: „Im Nachhinein“.
Donnerstag erwanderten wir Etappe 2 des Vulkanrings, nachdem uns ein weiterer Bus (Willi B. geht nach den Erfahrungen vom letzten Jahr kein Risiko mehr ein) nach Burkhards gebracht hatte. Von da aus ging es durch das Tal des Eichelbachs, des Hillerbachs und der Nidder(!) mit Rast beim Griechen in der idyllischen Ziegelhütte mit einmal Verlaufen zurück nach Rainrod. Leider wieder in einigen Teilen auf fuß-, bein- und rückenunfreundlichen Wirtschaftswegen – Wegführung und Landschaft dagegen traumhaft schön.
Zur Kulinarik des Vogelsbergs kann durch das standortgebundene Wandern letztlich nichts geschrieben werden. Wir aßen jeden Abend im Übernachtungsgasthof und kehrten unterwegs teils aufgrund mangelnder Gelegenheiten teils aufgrund guten Wetters selten ein, und wenn dann fast ausschließlich um unseren Durst zu stillen. (Das ortsgebundene Abendessen war vergleichsweise - z.B. im Vergleich zum letzten Jahr - gut bis sehr gut; für VegetarierInnen befriedigend.)
Etappe 3 des Vulkanrings von Burkhards nach Herchenhain nahmen wir am Freitag in umgekehrter Richtung und damit abwärts in Angriff, zudem unter Nutzung jedweder möglicher Abkürzung. Wir genossen den Ausblick von der Herchenhainer Höhe (733m), rasteten gegen Mittag auf einer Wiese, saßen vor 14 Uhr auf der Terrasse der „Birke“ in Burkhards und erwischten kurz vor der Rückfahrt nach Rainrod den Eiswagen aus Hirzenhain.
Von Hessens höchstgelegener Stadt aus begaben wir uns am Samstag auf die „Premium Weitblick-Tour Ulrichstein“. Laut Wegbeschreibung führen uns „viele weiche Wiesenwege“ durch Wiesen und Bachtäler. Wir werden „herrliche Laubwälder“ und „kleinräumige Flurlandschaften“ durchwandern. Die Wanderung ist noch schöner als in der Beschreibung der Vogelsberg-Touristik. Bei absolutem Strahlewetter und angenehm warmer Wandertemperatur ist sie so schön, dass weder die Vogelsberg-Touristik noch ich sie beschreiben kann. Zusätzlich gibt es großartige Fernblicke und viele Windräder. Nachmittags besuchen wir – wieder mit Richard Golle – den Vogelsberggarten; das ist eine botanische Schauanlage auf dem Schlossberg von Ulrichstein (614m). Der Schlossberg ist ein alter Vulkanschlot, über dessen Gipfel sich das Gartengelände erstreckt. Hier wachsen jede Menge Wildpflanzen, Kräuter, Gräser ……. Flockenblume, Perückenflockenblume, gelber Eisenhut, blauer Eisenhut, pfirsischblättrige Glockenblume, knäulblättrige Glockenblume, Waldweidenröschen, geöhrtes Habichtskraut, mährische Eberesche ….. vielleicht ist doch noch das Anlegen eines Herbariums angesagt. 2001 wurde damit begonnen, das alte Kulturland wieder nach alten bäuerlichen Wirtschaftsverfahren zu pflegen. Faszinierend und hoch interessant! Mit einer kurzen Autorunde durch die bis zu 160 m hohen Windräder beschlossen einige von uns die Tour.
Sonntags traten wir – abermals bei strahlendem Wetter – den Heimweg an und am Montag Morgen war planmäßig die Sonne weg, der Himmel angegraut …….. der Alltag lauerte.
Maria Adler.

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